Treibhausgasneutrale Verwaltung ("Klimaneutrale Verwaltung") etablieren
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- Bitte berücksichtigen: Wir treffen hier nur grobe und allgemeingültige Einstufungen, die von spezifischen Projektergebnissen abweichen können. Wir wollen eine erste Indikation geben. Praxisnäher sind oft die Erfahrungen aus den Beispielen unten.
- Die folgenden Inhalte wurden vom GovShare-Content-Team sorgfältig und mit hohem Recherche-Aufwand für Euch zusammengetragen.
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- Leitfaden Klimaneutrale Kommunalverwaltung Baden-Württemberg, ifeu, 2023.
- Der Weg zur treibhausgasneutralen Verwaltung. Etappen und Hilfestellungen, UBA, 2020.
- Klimaneutrale Kommunalverwaltungen. Eine Begriffsbestimmung, KEA, 2020.
- https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/2021-03-24_factsheet_treibhausgasneutralitaet_in_kommunen.pdf
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Eine Verwaltung ist im Bereich der energiebedingten Treibhausgasemissionen streng genommen dann treibhausgasneutral, wenn die Treibhausgasbilanz Netto-Null Treibhausgasemissionen aufweist. Aktuelle Zielstellung in deutschen Kommunen ist es, im gewählten Zieljahr (z.B. 2040) ca. 90-95 % der THG-Emissionen gegenüber dem gewählten Startjahr eingespart zu haben.
Die Notwendigkeit einer THG-neutralen Verwaltung ergibt sich aus den Zielsetzungen der übergeordneten Ebenen (EU, Bundesregierung und Landesregierungen): bis 2050 wollen die EU und ihre Mitgliedstaaten treibhausgasneutral werden, die Bundesverwaltung hat das im Bundes-Klimaschutzgesetz festgeschriebene Zieljahr 2030 zu erreichen, zahlreiche Bundesländer haben Vorgaben für die nachgeordneten Verwaltungseinheiten gemacht.
Der Weg zur treibhausgasneutralen Verwaltung ist mit tiefgreifendem Wandel verbunden, der das gesamte Verwaltungsgeschehen betrifft. Es handelt sich um ein langfristiges, strategisches und ämterübergreifendes Vorhaben, für das sich ein schrittweises, strukturiertes und projektartiges Vorgehen empfiehlt.
Die Aktivitäten im Überblick:
- Set-up des Vorhabens
- System- und Bilanzgrenzen festlegen
- THG-Bilanzierung einführen / vornehmen ⇨ Ist-Zustand abbilden
- Klimaschutz- und THG-Minderungsziele festlegen
- Maßnahmen planen, kommunizieren und umsetzen; ggf. Kompensation nicht unvermeidbarer Emissionen
- Fortlaufendes Controlling der Zielerreichung; ggf. Anpassung der Zielsetzungen und Maßnahmen (Kreislauf)
Begrifflichkeiten:
- Klimaneutralität = Zustand, in dem menschliche Aktivitäten keine Nettoauswirkungen auf das Klimasystem haben.
- Treibhausgasneutralität = Netto-Null der Treibhausgasemissionen.
Mehrwerte für Kommunen – Was bringt’s?
- Das Vorhaben sorgt für mehr Klimaschutz in der gesamten Verwaltung.
- Verringerung der THG-Emissionen.
- Wahrnehmen der kommunalen Vorbildfunktion. Von den Erfahrungen der Kommunen profitieren andere Akteure, wie z.B. die lokale Wirtschaft.
- Die Glaubwürdigkeit der Verwaltung steigt. Sie setzt den Rahmen für anspruchsvolle Transformationsschritte, die Bürger:innen und Wirtschaft tangieren und muss daher ebenso ihren Beitrag leisten.
- Integration des Klimaschutzes in allen Verwaltungseinheiten, da das Vorhaben THG-neutrale Verwaltung alle Mitarbeitenden betrifft.
- Durch strikte Klimaschutzanforderungen an Beschaffung, Gebäude, Fahrzeuge, usw. fördert die Kommune die Entwicklung nachhaltiger Dienstleistungen und Produkte.
- Mehr Praxiserfahrung im Klimaschutz.
Erfolgsfaktoren / Stolpersteine – Wie gelingt die Umsetzung?
- Politischer Wille, manifestiert in einem Grundsatzbeschluss.
- Führungsebene muss das Ziel vorleben, daher muss die Verantwortlichkeit für das Vorhaben auf der obersten Leitungsebene verankert sein.
- Personelle und finanzielle Ressourcen einplanen/bereitstellen.
- Inhaltliche und zeitliche Planung vornehmen, Projektprozesse, Entscheidungsregeln, Informations- und Kommunikationsmaßnahmen klar definieren.
- Change- / Transformationsmethoden anwenden.
- Fortlaufendes Monitoring / Controlling des Projektfortschritts und der Zielerreichung etablieren.
- Aktiv informieren, kommunizieren, qualifizieren und relevante Akteure einbinden.
- Einen klaren Anwendungsbereich definieren.
- Die verwaltungseigenen Emissions- und Verbrauchsdaten möglichst realitätsnah sammeln.
Ausprägungsformen
- Partielles versus umfassendes Vorgehen
- Kontinuierliches versus punktuelles Vorgehen
- Von der zur Verfügung stehenden Zeit hängt ab, wie schnell die Kommune Maßnahmen zur Reduktion der THG-Emissionen vornehmen muss.
Kostentreiber
- Größe der Kommunalverwaltung
- Automatisierungsgrad und Qualität der Datenerfassung
- Umfang der Datenerhebung (insbesondere in Scope 3)
- Delta zwischen Ist- und Zielzustand