Verdopplung der Sanierungsrate durch das Modell Energiekarawane
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Energieeffizienzagentur Rhein-Neckar gGmbH erstellte das Projekt "Energiekarawane" und dieses hatte das Ziel, ältere Gebäude, insbesondere aus den Baujahren 1950-1970, energetisch zu modernisieren und dadurch den Energieverbrauch zu reduzieren.
Oft haben diese älteren Immobilien einen hohen Energieverbrauch, und die Eigentümer sind nicht ausreichend über Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz informiert oder scheuen sich vor den Kosten einer Energieberatung.
Das Projekt Energiekarawane setzte auf eine kostenlose und neutrale Energieberatung im Eigenheim durch zertifizierte Experten. Diese Experten analysierten die Energieeinsparpotenziale der Gebäude und gaben konkrete Empfehlungen zur Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen.
Um auch diejenigen Eigenheimbesitzer zu erreichen, die bisher wenig über das Thema wussten, ging die Energiekarawane einen unkonventionellen Weg: Die Energieberater besuchten die Haushalte nach vorheriger Ankündigung direkt vor Ort.
Dieses persönliche und kostenfreie Angebot sollte mehr Haushalte dazu ermutigen, Erstinformationen über mögliche Sanierungsmaßnahmen und deren Kosten zu erhalten.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Die Kampagne wurde sehr gut angenommen: ca. 50 % der angeschriebenen Eigentümer haben das Angebot wahrgenommen und mit den Energieberatern einen Termin ausgemacht.
- Die Beratung und Umsetzung von energieeffizienten Maßnahmen führen zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs in älteren Gebäuden. Dadurch können die Haushalte langfristig Energiekosten einsparen.
- Durch die Senkung des Energieverbrauchs tragen die modernisierten Gebäude zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes und anderer schädlicher Emissionen bei. Das Projekt unterstützt somit den Klimaschutz.
- Das Projekt bietet den Hausbesitzern kostenlose und neutrale Energieberatung durch zertifizierte Experten. Die Beraterinnen und Berater haben das nötige Fachwissen, um maßgeschneiderte Empfehlungen für die Gebäude zu geben und die Hausbesitzer bei der Umsetzung zu unterstützen.
- Durch die persönliche Beratung vor Ort werden Hausbesitzer über Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz informiert. Das trägt dazu bei, das Bewusstsein für energieeffizientes Bauen und Wohnen zu stärken und langfristig eine Kultur der Energieeinsparung zu fördern.
- Das Projekt erreicht auch Haushalte, die bisher wenig über Energieeffizienz und Sanierungsmöglichkeiten wussten oder sich vor den Kosten einer Beratung gescheut haben.
- Die Verwendung des Begriffs "Energiekarawane" und die damit verbundene bildhafte Darstellung des Projekts mit Kamelen erregen Aufmerksamkeit und wecken Interesse in der Öffentlichkeit. Dies kann auch dazu beitragen, weitere Unterstützer und Förderer für ähnliche Initiativen zu gewinnen.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Das Logo der Energiekarawane hat einen starken Wiedererkennungswert → das hilft bei der Vermarktung.
- Das Projekt sollte rechtzeitig angekündigt werden.
- Feedback und Controlling zum Projektverlauf ist wichtig, um die Umsetzung auswerten zu können.
- Die Energieberater sollten auch Informationen zu Fördermitteln haben, um ggf. die Eigenheimbesitzer:innen entsprechend zu beraten.
- Eine DIY-Liste / Unterstützung wäre hilfreich, damit die Eigenheimbesitzer:innen Optimierung selbst durchführen können.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Das Angebot der kostenlosen Beratung führte zu vielen Gesprächen.
- Es gab durchgängig eine gute Resonanz auf die Gespräche.
- Es wurden viele Maßnahmen durch Eigenheimbesitzer:innen umgesetzt.
- Die Vor-Ort-Gespräche erlaubten es sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige Maßnahmen mit den Eigenbesitzer:innen zu besprechen.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Die Intensivierung (Prämien) der Berater hätten etwas höher sein können.
- Die kostenlose Beratung hätte flächendeckend angeboten werden sollen.