Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäudedächern
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Stadt Markranstädt setzt konsequent auf erneuerbare Energien und hat mittlerweile auf vier ihrer kommunalen Gebäude in eigener Initiative Photovoltaikanlagen installiert. Die Anlagen befinden sich auf den Dächern der Stadthalle, des Sportcenters, der Oberschule und des Gymnasiums sowie dessen Erweiterungsbau. Drei der Anlagen speisen, gegen Vergütung, den erzeugten Strom direkt ins öffentliche Netz ein, während eine Anlage (Gymnasium) den Strom speichert und das Gebäude direkt mit Energie versorgt.
- Die PV-Anlage auf dem Hauptgebäude der Oberschule und des Gymnasiums wurde im Rahmen einer umfassenden Sanierung im Jahr 2012 mit einer Modulfläche von 643 m² in Betrieb genommen. Sie besteht aus vier Teilanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 90.000 kWh/Jahr. Der Erweiterungsbau des Gymnasiums erhielt im Jahr 2021 eine eigene Anlage zur Eigenstromversorgung mit einem Stromspeicher. Der erzeugte Strom wird somit auch direkt im Gymnasium genutzt.
- Die beiden Dreifeld-Sporthallen verfügen seit 2011 über PV-Anlagen mit einer kombinierten Leistung von 139 kWp. Gemeinsam erzeugen die Anlagen durchschnittlich 230 MWh Elektroenergie pro Jahr (Durchschnitt 2011/2012 143.000 kWh/Jahr). Dies würde ausreichen, um etwa 115 Einfamilienhäuser oder 3-Personen-Haushalte für ein Jahr mit Strom zu versorgen.
- Eine weitere kommunale Dachfläche wird an einen privaten PV-Anlagenbetreiber vermietet.
Die Stadt Markranstädt nutzt intelligente Stromzähler (Smart Meter) in einem Energiecontrollingsystem, das in Zusammenarbeit mit der MITNETZ-Strom GmbH aufgebaut wurde. Dies ermöglicht eine Echtzeitauswertung des Solarstromertrags und somit des Umsatzes. Es werden weiterhin Anlagen aufgebaut, welche hauptsächlich zur Eigenstromversorgung genutzt werden (Neubau Kindertagesstätte, Neubau Feuerwehr).
Mehrwerte – Was bringt's?
- Da die Anlagen produzierten Strom direkt ins öffentliche Netz einspeisen, kann die Kommune die Strombezugskosten deutlich senken und sogar Umsatz erzielen.
- Die Modernisierung der Energieversorgung im Zuge der Sanierung des Schulgebäudes zeigt einen Weg zur Energieautarkie auf. Die Gebäude können ihren Energiebedarf weitgehend selbst decken, was zu einer höheren Unabhängigkeit und sinkenden Kosten führt.
- Kommunale Photovoltaikanlagen dienen als Vorbild für Bürgerinnen und Bürger. Sie können Bewusstsein für erneuerbare Energien schaffen und dazu inspirieren, ähnliche Technologien auch auf privaten Gebäuden zu installieren.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Es ist wichtig, die technischen Voraussetzungen (Dachkonstruktion, Eingriff in die Dachkonstruktion) frühzeitig zu klären.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Es ist eine gute Einnahmequelle im kommunalen Haushalt (seit 10 Jahren ist der Ertrag kontinuierlich stabil).
- Technisch laufen die PV-Anlagen einwandfrei und ohne große Ausfälle.