Nachhaltige Mobilität durch CarSharing
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Das CarSharing-Angebot in der Stadt Renningen ist ein Beispiel für nachhaltige Mobilität und innovative Verkehrskonzepte im ländlichen Raum. Der Verein Ökostadt Renningen e. V. bietet seit 1992 CarSharing-Dienste an, mit dem Ziel, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und den Umweltverbund zu stärken.
Die Ausgangssituation war geprägt von der Notwendigkeit, Alternativen zum eigenen Auto anzubieten, um Platz zu schaffen und die Umweltbelastung zu verringern. Die Stadt Renningen und der Verein Ökostadt Renningen e. V. haben sich gemeinsam das Ziel gesetzt, ein flächendeckendes und umweltfreundliches CarSharing-Angebot zu etablieren, das fußläufig erreichbar ist und mit dem öffentlichen Nahverkehr verknüpft ist.
Seit dem Start im Jahr 1992 hat das CarSharing-Angebot kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Heute umfasst der Fuhrpark 29 Fahrzeuge, davon 15 Elektrofahrzeuge, die von 792 Fahrberechtigten genutzt werden können. Die Elektrifizierung des Fuhrparks ab 2012 und die kontinuierliche Netzverdichtung ab 2023 sind wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität in Renningen.
Besondere Herausforderungen waren die Standortfindung für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur sowie die Sicherstellung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Projekts. Durch eine App-basierte Plattform wurde Buchung und Nutzung der Fahrzeuge deutlich vereinfacht.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Der motorisierte Individualverkehr wird reduziert durch das Angebot unterschiedlicher Automodelle für verschiedene private Zwecke. Eine Umfrage unter den Nutzern ergab, dass ein Carsharing-Fahrzeug ca. 8 Autos ersetzt.
- Es werden freie Flächen in Renningen geschaffen, indem der Bedarf an individuellen Parkplätzen verringert wird.
- Erhöhung der Flexibilität und Mobilität der Bürger*innen durch die Nutzung eines umfangreichen Fuhrparks von 29 Fahrzeugen, darunter 15 Elektrofahrzeuge. Das steigert die Attraktivität und Lebensqualität in Renningen durch ein innovatives und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept.
- Bürger*innen wird durch eine dreimonatige Probemitgliedschaft ein risikofreier und unverbindlicher Einstieg in das CarSharing ermöglicht.
- Förderung der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen Stadtverwaltung, Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen im Rahmen des Projekts "Kooperatives Mobilitätskonzept Renningen".
- Beitrag zur Digitalisierung und Standardisierung von Mobilitätsdaten durch die Implementierung eines elektronischen Buchungs- und Zugangssystems.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Wenn die Stadt eigene Stadtwerke hat, bietet es sich an, dass diese ein Car-Sharing anbieten.
- Wenn allerdings keine eigenen Stadtwerke vorhanden sind, dann wäre es sinnvoll, mit einem Car-Sharing-Anbieter zusammenzuarbeiten.
- Wenn diese beiden Möglichkeiten nicht gegeben sind, empfiehlt es sich, mit dem BCS (Bundesverband Car-Sharing) Kontakt aufzunehmen. Der BCS berät Kommunen gerne beim Aufbau eines Car-Sharing-Angebotes.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Wir haben über all die Jahre durchgehalten.
- Wir erfahren aktive Unterstützung von unseren Car-Sharing-Nutzenden.
- Wir haben gute topografische Voraussetzungen in Renningen, die Radfahren erleichtern.
- Durch die Nähe zu Stuttgart, besteht ein gutes ÖPNV-Angebot.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Wir haben gelegentlich erst dann reagiert, wenn es notwendig war - manchmal wäre etwas mehr vorausschauende Planung hilfreich gewesen.