Nachhaltige Beschaffung nach Cradle to Cradle (C2C)

Die Beschaffung der Stadt Ludwigsburg ist, seit 2019, am ganzheitlichen Kreislaufwirtschaftsansatz "Cradle to Cradle (C2C)" ausgerichtet. Die verwendeten Rohstoffe befinden sich dauerhaft in biologischen und technischen Kreisläufen. Durch das veränderte Beschaffungsverhalten sollen positive Entwicklungen auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene angestoßen werden.

Weitere Aspekte von C2C sind:

• positive Auswirkung auf die Umwelt und Gesundheit,
• faire Arbeitsbedingungen,
• soziale Gerechtigkeit,
• Schonung von Ressourcen
• und der Einsatz erneuerbarer Energien bei der Produktion.

Zu Beginn eines Beschaffungsprozesses muss eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden. Auf die Bedarfsanalyse folgt die Markterkundung, in welcher u.a. geprüft wird, ob Produkte mit C2C-Zertifizierung vorhanden sind.

Für die nachhaltige Beschaffung wurde in der Stadtverwaltung eine Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) geschaffen. Diese ist zuständig für die Umsetzung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Beschaffung und unterstützt die Mitarbeitenden im Beschaffungsprozess. Ergänzt wird diese durch ein Expertengremium für nachhaltige Beschaffung, mit Vertreter:innen aus allen beschaffungsrelevanten Fachbereichen. Die nachhaltige Beschaffungsstrategie wird in Ludwigsburg per Dienstanweisung umgesetzt und ist dezentral organisiert.

Mit der konsequenten Berücksichtigung innovativer, qualitativer, sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte in der Beschaffung, werden proaktiv Leistungen gefördert,

• die eine positive Wirkung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben,
• deren Materialsubstanzen in biologischen oder technischen Stoffkreisläufen zirkulieren,
• die unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen erbracht werden und eine positive Wirkung auf die Entwicklung sozialer Gerechtigkeit haben,
• die auf Basis erneuerbarer Energien erbracht werden und eine positive Klimaauswirkung erzielen

Zusätzlich:

• Die gesamte Stadt erfährt positive Auswirkungen. Seien es mehr Grünflächen oder bessere Luftqualität durch die Vermeidung von Schad- und Kraftstoffen (in Putzmittel, bei Materialien, Rohstoffe für den Bau und Fahrzeugen).
• Die höhere Qualität und längere Lebensdauer der Produkte führt langfristig zu Kostenersparnissen in Ludwigsburg (Beispiele sind Produkte mit weniger Energieverbrauch).

• Wichtig ist ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsverständnis, welches ökologische, soziale und ökonomische Kriterien beinhaltet. Eine konkrete Definition und ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit ist ausschlaggebend.
• Es braucht die verbindliche Unterstützung der gesamten Verwaltung, z.B. durch eine Dienstanweisung. Eine Top-down Umsetzung hat sich in Ludwigsburg bewährt.
• Ein Beschluss reicht aber nicht unbedingt aus. Es braucht konkrete Verantwortlichkeiten und Ansprechpersonen. Durch eine gesonderte Stelle kann das Thema gezielt unterstützt und vorangetrieben werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass sich das Projekt verläuft und weder umgesetzt noch gelebt wird.