Nachhaltige Beschaffung in der Stadtverwaltung
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Stadt Amberg beteiligt sich mit insgesamt 35 weiteren Städten, Landkreisen und Gemeinden der Metropolregion Nürnberg, am "Pakt zur nachhaltigen Beschaffung in Kommunen der Metropolregion Nürnberg". Der Pakt setzt sich für eine nachhaltige Beschaffung sowie für mehr Transparenz und Sensibilisierung für ökosoziale Produkte ein. Neben den Leitlinien zur nachhaltigen Beschaffung geht es auch darum, die nachhaltige Beschaffung zu erfassen und Informationen zu dieser transparent zu veröffentlichen. Im Rahmen der Erfassung werden Produktgruppen wie Textilien, Lebensmittel, Büromaterial, Giveaways sowie Werbemittel mit einbezogen.
Die Kommunalverwaltung Amberg hat sich daher dazu verpflichtet, die Beschaffung fortan nach sozialen und ökologischen Kriterien erfolgen zu lassen. Das heißt, dass neben ökologischen Faktoren wie bspw. ein niedriger CO₂-Ausstoß in der Produktion auch Kriterien wie die Vermeidung von Kinderarbeit und moderner Sklaverei beachtet werden. Die Koordination für die kommunale Entwicklungspolitik soll den fairen Handel und die nachhaltige Beschaffung in der Stadtverwaltung etablieren und in das Verwaltungshandeln integrieren.
Die Stadt hat für die Umsetzung eine interne Leitlinie und einen Beschaffung-Ratgeber erstellt. Dieser gibt unter anderem Auskunft über Siegel und die Unterschiede von nachhaltigen und fairen Produkten. Besonders zu erwähnen ist in Amberg die Beschaffung von fairen Textilien für den Verkehrsüberwachungsdienst. Die Mitarbeitenden tragen inzwischen Berufskleidung, von Anbietern, mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie zu verbessern. Der Anteil an Produkten, die unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien beschafft werden, steigt in Amberg kontinuierlich.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Die Stadt lebt eine Vorbildfunktion. Dies sensibilisiert die Bevölkerung und Mitarbeitenden für ökosoziale Produkte.
- Die Ausrichtung der öffentlichen Beschaffung am Leitprinzip der Nachhaltigkeit hat eine Hebelwirkung für die Steigerung des Angebots nachhaltiger Produkte.
- Es wird mehr Transparenz in der Verwaltung gelebt.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
Die Umsetzung war in verschiedene Prozessschritte eingeteilt.
- Der Prozess startete mit einer internen Umfrage. Das Ziel war es die Interessenschwerpunkte für die Beschaffung herausfinden und die Bereiche in welchen beschafft wird inklusive der zugehörigen Verantwortlichen zu identifizieren. Es sollte auch etabliert werden, welche Siegel und Begriffe bereits bekannt sind und in welchen Bereichen Unterstützung gebraucht wird.
- Danach wurde die Leitlinie, mit einem Beschaffungskatalog und dem Ratgeber ausgearbeitet. Die Ausarbeitung war sehr aufwändig. Wichtig ist, dass die Unterlagen stetig aktualisiert werden müssen. Das darf nicht unterschätzt werden.
- Zum Schluss gab es noch eine nachträgliche Evaluierung.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Die Verantwortliche war Expertin in der nachhaltigen Beschaffung und konnte dadurch einen sehr guten Einblick geben.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Es sollten häufig interne Schulungen parallel zu dem Prozess veranstalten werden, um die Mitarbeitenden abzuholen und am Prozess aktiv teilhaben zu lassen.