Mobil- und Infopunkt
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die rheinland-pfälzische Stadt Bad Kreuznach hat zentral am Bahnhof einen Mobil- und Infopunkt (MIP) mit vielfältigen Mobilitätsangeboten unter einem Dach errichtet.
Als verkehrsmittelübergreifende Mobilitätstation bietet der MIP für Reisende und Pendler neben einem Fahrradparkhaus eine Fahrradwerkstatt, einen Fahrradverleih mit e-Bikes, einen e-bike-Store, ein e-Car-Sharing-Fahrzeug, ein Kunden-Center für den Busverkehr und Infocenter für den MIP.
Hauptziel des Projektes ist es, Anreize für den Umstieg vom Auto auf umwelt- und klimaschonende Verkehrsmittel wie Fahrräder, ÖPNV und Schienenverkehr zu schaffen.
Der MIP besteht aus einem großflächigen, videoüberwachten Radparkhaus, das rund um die Uhr geöffnet ist und Platz für 230 Fahrräder und e-Bikes bietet. Es gibt sogar einen speziell gesicherten Bereich für „Very Important Bikes“ (VIBs). Zusätzlich stehen 30 Schließfächer zur Verfügung, die temporäre Gepäckaufbewahrung und das Laden von e-bikes ermöglichen.
Die Zugangsmöglichkeiten sind flexibel gestaltet und Nutzer können zwischen verschiedenen Tarifen, wie dem Basis- und VIB-Tagestarif, oder Monats- und Jahreskarten wählen.
Im Erdgeschoss betreibt die Stadt ein Infocenter mit einer Servicetheke, an der sich Interessierte über das Radparkhaus, den Fahrradverleih und die Ausleihe des e-Carsharing Fahrzeugs informieren können. Außerdem haben sie hier die Möglichkeit Jahrestickets für das Radparkhaus zu erwerben.
Der MIP wurde als Projekt zur Mobilitätswende mit Modellcharakter geplant und ist in Rheinland-Pfalz bisher die einzige Einrichtung ihrer Art.
Ein besonderes Merkmal des Projektes ist seine Ausrichtung auf eine nachhaltige Bauweise, ganz im Sinne des Klimaschutzes. Von der tragenden Baukonstruktion bis zum Innenausbau wurden nachhaltige Baumaterialien, insbesondere Holz aus der Region, verwendet. Dies hat zur Einsparung von rund 1.200 Tonnen CO₂ beigetragen. Die Beheizung erfolgt mit Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Das Radparkhaus im Obergeschoss ist vollverglast, mit integrierten Photovoltaikmodulen, die den Strom für Beleuchtung und die Ladestation im MIP liefern. Und auf dem Dach des MIP befindet sich ein ultraleichtes Gründach.
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des MIP.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Der MIP vereint verschiedene Verkehrsmittel wie Fahrräder, E-Bikes, den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und den Zugverkehr unter einem Dach. Dies erleichtert es Reisenden und Pendlern, nahtlos zwischen verschiedenen Verkehrsoptionen zu wechseln und fördert umweltfreundliche Mobilität.
- Mit einer großen, videoüberwachten Radparkfläche und speziell gesicherten Bereichen für wichtige Fahrräder (VIBs) schafft der MIP eine sichere und wettergeschützte Umgebung für Fahrradpendler und -reisende.
- Die Schließfächer im MIP ermöglichen es Nutzern, Fahrradutensilien sicher aufzubewahren. Die Bereitstellung von Ladestationen für E-Bikes unterstützt die Nutzung von Elektrofahrrädern und trägt zur Förderung der Elektromobilität bei.
- Der MIP bietet verschiedene günstige Tages-Tarife und aber auch Monats- und Jahreskarten für die Nutzung seiner Einrichtungen. Dies ermöglicht es Nutzern, die für sie am besten geeignete Tarifoption zu wählen.
- Der MIP wurde unter Berücksichtigung von Umweltaspekten errichtet, wodurch nachhaltige Baumaterialien verwendet wurden. Dies reduziert den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes und trägt zur CO₂-Reduzierung bei.
- Die Integration von Photovoltaikmodulen in die Gebäudefassade ermöglicht die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zur Stromversorgung, was die Umweltbelastung weiter verringert.
- Das Projekt trägt dazu bei, den Fahrradverkehr zu fördern, was Verkehrsstaus reduziert, die Luftqualität verbessert, die Lärmbelastung reduziert, die Gesundheit der Bürger:innen unterstützt und ebenso das Klima schützt.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Im Vorwege der Planungen ist eine Ermittlung des Stellplatzbedarfs sinnvoll, hier bietet sich z.Bsp. eine Reisenden-Befragung an.
- Besonders zu beachten ist, dass es sich um ein ämterübergreifendes Projekt handelt, dass insbesondere die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ämtern erfordert.
- Derartige Projekte sind komplex und immer für Überraschungen gut - hier heißt es gelassen und flexibel zu bleiben.
- Ein Ansprechpartner ("Kümmerer") vor Ort ist hilfreich.
- Für technische Angelegenheiten (Reparaturen, Unterhaltung, usw.) ist ein Ansprechpartner in der Hochbauabteilung erforderlich.
- Die Gebäudewirtschaft der Verwaltung ist einzubinden, da sie die Abrechnungen für Jahrestickets Radparkhaus vornimmt, Mietverträge abwickelt und Jahresabschlüsse für Betriebskosten und Einnahmen erstellt.
- Für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sind ausreichende personelle Ressourcen notwendig (Anzeigen, Vorträge, usw.).
- Positive Begleitung des Prozesses in den Medien, um für mehr Akzeptanz und Interesse zu werben.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Nach dem Spatenstich wurde das Projekt zügig umgesetzt.
- Die Zusammenarbeit mit den Abteilungen Stadtplanung und Hochbau und dem externen Architekturbüro lief hervorragend.
- Die Idee der verkehrsmittelübergreifenden Mobilitätsstation hat Modellcharakter.
- Das Projekt hat den Ausbau des Radwegnetzes forciert.