Masterplan Wärme Freiburg 2030
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Stadt Freiburg arbeitet seit mehr als 25 Jahren konsequent an der Verringerung der Treibhausgas-Emissionen und hat bis 2018 einen Rückgang von minus 26,3 % gegenüber 1992 erreicht [ifeu 2021]. Vor dem Ziel einer kommunalen „Klimaneutralität“ - mittlerweile aktualisiert für das Jahr 2035 - ist es notwendig, die Wärmeversorgung und die Wärmeversorgungsstruktur strategisch weiterzuentwickeln. Ziel des Masterplans 2030 ist es, eine langfristige Strategie zur erneuerbaren Wärmeversorgung aller Stadtgebiete zu erstellen und einen Vorschlag zu erarbeiten, welche Gebiete perspektivisch mit welchem Wärmesystem versorgt werden sollen.
Der Wärmemasterplan baut auf bestehenden Vorarbeiten der Stadt Freiburg auf, vor allem auf dem Klimaschutzkonzept 2019, auf der Klimabilanz, auf Potenzialanalysen zu erneuerbaren Energie (EE) und auf der 2019 erstellten Fernwärmestrategie. Als wesentliche weitere Grundlage wird auf Basis vorhandener Daten ein gebäudescharfes Wärmekataster erstellt, mit dem der Energiebedarf für die Wärmeversorgung in seiner räumlichen Verteilung im Stadtgebiet dargestellt werden kann.
Der Masterplan Wärme beinhaltet eine umfassende Analyse der Ausgangssituation und der Potenziale, eine Ausarbeitung der Handlungsoptionen und eine langfristige Strategie zur erneuerbaren Wärmeversorgung aller Stadtgebiete. Die leitungsgebende Infrastruktur und Nutzung existierender Gas-, Wärme-, und Stromnetze spielen dabei eine zentrale Rolle.
Der Masterplan soll spätestens alle 7 Jahre unter Beteiligung relevanter Akteure aktualisiert und zeigt sowohl die Eckpunkte der mittelfristigen Entwicklung im Bereich der Wärmeversorgung auf, als auch Zielvorgaben und Wärmenetzstrategien.
Weitere Informationen gibt es auf dieser Webseite sowie im Geoinformationsportal der Stadt Freiburg (FreiGIS).
Mehrwerte – Was bringt's?
- Der Wärmeplan trägt zur Planungssicherheit bei und unterstützt die Entscheidungsfindung für Energiedienstleister:innen, Investor:innen, Bürger:innen und andere Akteure.
- Die vorausschauende Betrachtung und strategische Planung erlaubt den konkreten Fokus auf nachhaltige Wärmeversorgung anstatt kurzfristiger Entscheidungen.
- Der Wärmeplan beantwortet die zentrale Frage welche Rolle und welchen Beitrag die leitungsgebundene Infrastruktur (Wärmenetze) zukünftig für eine klimaschonende Wärmeversorgung leisten können und sollen.
- Die Analyse führt zu einem verbesserten Verständnis hinsichtlich Handlungsbedarf und Optimierungsmöglichkeiten bezüglich Reduzierung des Wärmeverbrauchs und Verbesserung der Effizienz.
- Der Masterplan Wärme ist ein Baustein für Klimaneutralität, der fortgesetzt, verbessert und verfeinert werden wird.
- Die kommunale Wärmeplanung macht den Stellenwert der Wärmewende für die Erreichung der Klimaneutralität sichtbar.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Ausreichende finanzielle und vor allem personelle Ausstattung für ein derartiges Projekt sicherstellen.
- Pragmatischer Umgang mit (fehlenden) Daten, auf die angemessene Flughöhe achten.
- Wärmeplanung als Gemeinschaftsaufgabe von Kommune und Versorger (und bestenfalls Wohnungswirtschaft) verstehen.
- Zielkonflikte frühzeitig transparent machen (z.B. Einnahmen Stadtwerke, wenn Gasverkauf abnimmt).
- Externe, interdisziplinäre Fachexpertise.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Es gab einen sehr regen Austausch im Projektkonsortium: Einbindung des lokalen Energieversorgers (Gas, Strom, großen Teil der FW) => dadurch waren „die Fakten und notwendige Expertise der aktuellen Versorgungssituation am Tisch“
- Es gab eine hohe Bereitschaft aller Beteiligten für gemeinsame Lösungen, ein kompetentes Challenging mit Perspektivwechsel war möglich => jede/r musste raus aus der Komfortzone.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung hätten wir noch enger gestalten können.