Klimaneutrales Aachen 2030
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Stadt Aachen hat das Ziel, im Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Da Klimaneutralität nur gemeinschaftlich erreicht werden kann, wird die Stadtgesellschaft in ihrer Vielfalt auf dem gemeinsamen Weg zur „Klimaneutralität bis 2030“ aktiv einbezogen.
Aachen gehört zu den von der Kommission der Europäischen Union ausgewählten "100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030". Diese Städte werden von der EU unterstützt, sie sollen als Vorbilder für andere Kommunen in Deutschland und Europa fungieren.
Im Rahmen dieser Mission erstellt Aachen einen s.g. Klimastadtvertrag (Climate City Contract). Dieser beinhaltet neben der Selbstverpflichtung der Stadt, das Ziel der Klimaneutralität zu verfolgen und die dafür notwendigen Maßnahmen umzusetzen, auch Commitments relevanter Akteure der Stadtgesellschaft. Wesentliche Bestandteile des Klimastadtvertrags sind eine Strategie zur Klimaneutralität, ein Maßnahmenplan und ein Finanzierungsplan.
Der städtische Beitrag zum Klimastadtvertrag ist das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt. Das Management beider Prozesse (EU-Mission und IKSK 2.0) wird bei der Stadtverwaltung Aachen zusammengeführt.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Bislang wird der Klimastadtvertrag von bereits über 125 lokalen Unternehmen, Institutionen und Initiativen durch eigene Beiträge unterstützt.
- Durch den Klimastadtvertrag gelingt es, die gesamte Stadtgesellschaft in ihrer kompletten Breite hinter dem gemeinsamen Ziel der Klimaneutralität zu vereinen.
- Der Klimastadtvertrag gibt Orientierung, hat einen konkreten Fahrplan und erhöht damit zielorientierte Zusammenarbeit und Verbindlichkeit für dessen Umsetzung bei allen Akteuren.
- Es werden in der Stadtverwaltung Ressourcen für das Projektmanagement aufgebaut, um die Umsetzung der Maßnahmen zu koordinieren und zu beschleunigen.
- Alle Fraktionen im Aachener Stadtrat stehen geschlossen hinter dem Ziel der Klimaneutralität 2030.
- Der Klimastadtvertrag ist die Voraussetzung, damit die Stadt das EU-Misson-Label erhält. Dieses dient als Qualitätssiegel und soll den Zugang zu Fördermitteln erleichtern.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Ein derartiges Vorhaben muss von der Stadtverwaltung von höchster Stelle getragen werden.
- Es empfiehlt sich, mit den städtischen Beteiligungen (Energieversorger, Netzbetreiber, ÖPNV, usw.) einen Projekt-Nukleus zu bilden.
- Ebenso sollten Netzwerke, wie z. Bsp. Kammern, Wirtschaftsverbände, Technologie-Cluster, usw. involviert werden.
- Lokale Klima- und Umweltinitiativen sind sehr relevant für den Projekterfolg und sollten unbedingt aktiv beteiligt werden.
- Aktives Marketing ist essenziell.
- Es hat sich sehr bewährt, mit einem mehrstufigen Konzept von Beteiligungsvarianten zu arbeiten.
- Die Commitments der Stadtgesellschaft stellen freiwillige Selbstverpflichtungen dar. Jeder übernimmt Verantwortung und setzt selbstgesteckte Ziele in Rahmen seiner Möglichkeiten um.
- Die Personalressourcen für die Klimaaktivitäten sollten großzügig kalkuliert werden.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Der gesamte Verwaltungsvorstand (Dezernent:innen und Oberbürgermeisterin) unterstützt und treibt aktiv den Prozess.
- Wir haben mit unserem Projekt bei allen Akteuren der Stadtgesellschaft eine positive Resonanz erfahren.
- Der Austausch mit den anderen Mission-Städten, insbesondere Mannheim und Münster, ist intensiv, schafft Mehrwert und gemeinsam werden neue Lösungen erarbeitet.
- Die horizontale Zusammenarbeit über Dezernate und Fachbereiche innerhalb der Stadtverwaltung hinweg war und ist herausragend.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Wir hätten das Thema “Kommunikation” noch stärker in den Fokus unserer Aktivitäten gestellt.