Klimaanpassung im Alpenlandkreis
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Angesichts der besonderen geografischen und klimatischen Bedingungen des Ostallgäus, eines Alpenlandkreises mit großer Höhendifferenz, einer Vielfalt an Böden, Vegetation und Landnutzung, adressiert das Klimaanpassungskonzept die steigende Verwundbarkeit der Region gegenüber Klimaänderungen und Umweltbedingungen. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Kaufbeuren erstellt.
Das Klimaanpassungskonzept verfolgt das Ziel, umfassende Strategien und Maßnahmen für den Alpenlandkreis Ostallgäu zu entwickeln, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung und Landschaft zu minimieren. Die konkreten Handlungsfelder sind in 3 Schutzgüter unterteilt:
- Mensch,
- Landschaft und
- Infrastruktur.
Jedes Handlungsfeld verfügt über mehrere Maßnahmen. Dazu gehören z.B. Maßnahmen wie "Tourismus und Klimawandel" (Schutzgut Mensch) und "Aufrechterhaltung der Verkehrsinfrastruktur bei und nach Extremwetterereignissen" (Schutzgut Infrastruktur).
Die Erstellung des Konzepts ist ein beispielhaftes, partizipatives Projekt, da es lokaler Akteure:innen wie Behörden, Unternehmen, Verbände und die Zivilgesellschaft einschließt. Somit können praxisnahe und umsetzbare Lösungen gewährleistet werden. Das Konzept durchlief mehrere Phasen. Von der Bestandsaufnahme, über Analysen, die Bewertung der Auswirkungen auf verschiedene Handlungsfelder, Experteninterviews, Workshops und die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs, der auf einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert wurde.
Mehrwerte – Was bringt's?
- In Expertenworkshops wurden innovative Ansätze für nachhaltigen Tourismus und zukünftige Landnutzung kooperativ entwickelt und Vulnerabilitätsanalysen durchgeführt.
- Es stärkt das Bewusstsein, sich damit zu beschäftigen, was schützenswert ist (Schutzgüter). Dies steigert auch das Interesse und die Betroffenheit der Bevölkerung, Verbände und Fachbehörden und macht die gesamte Thematik greifbarer.
- Das Konzept berücksichtigt alle Handlungsfelder der bayerischen Klimaanpassungsstrategie und berücksichtigt ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Die Beteiligung von Verbänden, Unternehmen und lokalen Behörden war entscheidend. Bürgermeisterworkshops und öffentliche Workshops zur Maßnahmenentwicklung förderten nicht nur das Bewusstsein für die Klima- und Umweltauswirkungen, sondern schufen auch eine informierte und engagierte Gemeinschaft, die gemeinsam auf die Herausforderungen reagiert.
- Als bayerischer Pilot-Landkreis arbeiteten wir eng mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt zusammen. Unser Klimaanpassungskonzept dient als Beispiel für andere Regionen und bietet wertvolle Erkenntnisse für ähnliche Anpassungsinitiativen.
- Wir haben bewusst auf die Einbindung von Experten aus verschiedenen Bereichen gesetzt, um einen breiten Wissensaustausch zu ermöglichen.
- Das Konzept wurde in Form eines Arbeitsdokuments, einer Zusammenfassung für die Bevölkerung und einer Zusammenfassung für Entscheidungsträger in der Politik veröffentlicht. So können alle erreicht werden und bekommen die für sie relevanten Unterlagen.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Es besteht ein breites Interesse an der Beteiligung und Zusammenarbeit an diesem Konzept von Experten und Verbänden aus verschiedenen Bereichen.
- Die Beteiligung war sehr erfolgreich und das Thema wurde für alle greifbarer und verständlicher.
- Um einen guten Rahmen zu setzten, wurden die Workshops immer moderiert und fachlich begleitet.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Die Thematik könnte noch bildlicher und grafischer dargestellt werden, z.B. wie Klimaveränderungen in der Landschaft aussehen würden (Hagel, Erdrutsch, Borkenkäfer, Hitze) oder durch andere Visualisierungen des Themas.
- Es ist wichtig, ausreichend Personal /Kapazitäten sicherzustellen und das Personal für die Umsetzung von Beginn an mitzudenken.