Flexibler Ortsbus in Murnau am Staffelsee
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Seit Juli 2020 fährt der flexible Ortsbus in Murnau und ist ein Meilenstein im Thema Mobilität/Mobilitätswende. Von dem bedarfsorientierten Ortsbus profitieren Menschen, Klima und Umwelt und das Angebot trägt aktiv zu einer Reduzierung der Verkehrsbelastung innerorts bei.
In 2021 wurde das Betriebsgebiet erweitert auf die Nachbargemeinden Seehausen und Riegsee.
Der Ortsbus fährt über 260 virtuelle Abholpunkte im Umkreis an und wird betrieben von dem in Murnau ansässige Unternehmen Omobi. Fahrten können individuell über eine App/per Anruf gebucht werden. Der Fahrpreis beträgt für eine Einzelperson im gesamten Betriebsgebiet 2,50 €, unabhängig von Fahrzeit / zurückgelegten Kilometern.
Im Durchschnitt wurden im März 2023 pro Tag 122 Fahrgäste transportiert. Die durchschnittliche Strecke pro Fahrgast beträgt 4,3 Kilometer (Stand Dezember 2022).
Trotz der schwierigen Randbedingungen der Corona Pandemie, ist das neue Angebot auf eine erfreulich große Resonanz gestoßen.
Der Murnauer Ortsbus, wurde in dem Wettbewerb "Gemeinsam erfolgreich. Mobil in den ländlichen Räumen" insbesondere für das gute Konzept und die richtige Herangehensweise zur Verbesserung der Mobilität ausgezeichnet.
Weiterführende Informationen:
- Projektbeschreibung auf der Webseite von Murnau
- Projektkennzahlen
- Webseite des Mobilitätsanbieters
Mehrwerte – Was bringt's?
- Der innerstädtische motorisierte Individualverkehr wird reduziert, das entlastet die Innenstadt und hilft der Umwelt.
- Bürger:innen sind in den Gemeinden besser und flexibler angebunden.
- Das engmaschige Haltestellennetz ist für die Bürger:innen gut erreichbar.
- Es bereichert den öffentlichen Nahverkehr und trägt zur Mobilitätswende bei.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Die Zuständigkeiten sollten klar sein - insbesondere die Aufgabenträgerschaft ist mit dem Landkreis zu klären.
- Es empfiehlt sich von Beginn an mit Nachbargemeinden und Landkreis zusammenzuarbeiten.
- Die lokalen, bereits vorhandenen Mobilitätsanbieter sollten von Anfang an eingebunden werden.
- Fördermöglichkeiten sollten geprüft und sofern möglich genutzt werden.
- Es sind verwaltungsseitig ausreichend personelle Kapazitäten für die Umsetzung und Begleitung eines derartigen Mobilitätsangebots zu schaffen.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Das Projekt wurde sehr schnell angeschoben und in die Umsetzung gebracht.
- Die Erweiterung des Betriebsgebiets verlief unkompliziert - ein schönes Beispiel für gute interkommunale Zusammenarbeit.
- Der Betreiber hat extrem schnell und flexibel auf notwendige Anpassungen reagiert.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Wir hätten noch intensiver und früher die weiteren Mobilitätsanbieter im Gemeindegebiet einbinden sollen.
- Es empfiehlt sich derartige Mobilitätsprojekte für ein möglichst großes Betriebsgebiet zu planen.