Einführung eines Energiesparmodells in Schulen und Kindergärten
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Das vierjährige Projekt „Einführung eines Energiesparmodells in den Wallenhorster Schulen und Kindergärten“ war eine Maßnahme aus dem gemeindeeigenen Klimaschutzkonzept. Alle Wallenhorster Grundschulen und alle Kindergärten beteiligten sich an dem Energiesparprojekt, welches als Motivation auch eine finanzielle Beteiligung an den Einsparungen in Aussicht stellte.
Im Fokus standen neben der Senkung der Energieverbräuche durch technische und organisatorische Optimierungen insbesondere pädagogische Ansätze, die Kindern und Jugendlichen den bewussten und nachhaltigen Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen nahebrachten. Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz im Schulalltag hatte das Projekt eine hohe Multiplikatorwirkung.
Parallel zur pädagogischen Arbeit wurden die Steuerung der Heizungsanlagen optimiert und die Hausmeister geschult. Daneben erhielten auch die Fachlehrer und Erzieher:innen eine Einführungsschulung in das Thema. Weitere Bestandteile des Projektes waren Gebäudebegehungen, die v.a. der Nutzerinformation und der Datenaufnahme sowie der Anleitung der Gebäudeverantwortlichen bei der Anlagenbetriebsüberwachung dienten und altersentsprechende Klimaaktionstage, die die Kinder und Jugendlichen zu umweltbewussten Handeln motivierten.
Weiterführende Informationen zum Projekt gibt's hier.
Das Projekt wurde im Anschluss an die Förderzeit in Eigenregie weitergeführt.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Schüler:innen und Lehrkräfte wurden für die Möglichkeiten klimaschonenden Verhaltens sensibilisiert und dienten als Multiplikatoren z. Bsp. gegenüber dem Elternhaus.
- Bei den Gebäudebegehungen wurden direkt und pragmatisch Verbesserungen hinsichtlich Beleuchtung, heizen, lüften, Luftfeuchtigkeit und CO-2 Konzentration in den Klassenräumen vorgenommen.
- Insgesamt wurden an die 14 Einrichtungen pro Jahr eine Prämiensumme von ca. 7.000 bis 8.000 Euro ausgeschüttet. Die Gemeinde konnte sich über gute Einsparergebnisse freuen. Besonders im Bereich Strom fielen die Einsparungen hervorragend aus: Die Schulen haben im Vergleich zum Basisjahr 2014 pro Jahr ca. 8 % ihres Stromverbrauchs eingespart, die Kitas 7 %.
- Bei den Heizungsanlagen wurden ebenfalls Einsparungen erzielt.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Die teilnehmenden Einrichtungen sollten freiwillig mitmachen und Freiheiten haben, das Projekt individuell auszugestalten.
- Die Einrichtungen sollten zu Beginn und auch fortlaufend intensiv betreut werden.
- Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig - das informiert die Bürger:innen, schafft Transparenz im Gemeinderat und motiviert die Einrichtungen.
- Die personelle Situation in den Einrichtungen sollte berücksichtigt werden.
- Eine besondere Rolle hat die/der Energiebeauftragte in der jeweiligen Einrichtung, er/sie sollte motiviert sein und hinter dem Projekt stehen.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Alle Grundschulen und Kindergärten haben mitgemacht.
- Es ist ein großer Lernerfolg bei den Schüler:innen entstanden. Auch die Multiplikatorenwirkung war in vielen Familien spürbar.
- Die Einrichtungen haben die Möglichkeit der individuellen Ausgestaltung ihrer Maßnahmen rege genutzt.
- Aus dem Projekt heraus entstanden weitere Projekte, z. Bsp. der "Walking-Bus": Ehrenamtliche begleiten die Schüler:innen - die an "Haltestellen" warten - sicher zu Fuß zur Schule.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Der Fokus in diesem Projekt lag auf dem pädagogischen Aspekt und weniger beim Thema Gebäude - dieses Spannungsfeld gut zu kommunizieren war eine Herausforderung.