Eigenstromversorgung durch PV-Anlagen
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Gemeinde Speichersdorf nimmt eine Vorreiterrolle in der Nutzung regenerativer Energien ein. Der Fokus - Photovoltaikanlagen. Ziel ist es, auf allen Gebäudedächern PV-Anlagen zu installieren, den gewonnenen Strom möglichst umfangreich selbst zu nutzen und somit die Eigenstromversorgung zu gewährleisten. Mittlerweile sind fast alle Gebäudedächer in Speichersdorf mit Solaranlagen ausgestattet. Im Jahr 2021 waren insgesamt 500 PV-Anlagen mit 33.246 kWp in Speichersdorf installiert, die etwa 32.000 MWh Strom erzeugen. Davon befinden sich 492 Anlagen auf Gebäudedächern (kommunale Liegenschaften und private Haushalte).
Die kommunale Bioenergie Speichersdorf ist eine gemeindeeigene, extra hierfür gegründete Betreibergesellschaft, die die meisten der kommunalen Photovoltaikprojekte umgesetzt hat.
- Darunter eine 38,7 kWp PV-Dachanlage an der Werner-Porsch-Schule (2013).
- Mehrere Anlagen mit je 30 kWp inklusive Speicher für die Eigenstromversorgung wurden 2021 auf der Sportarena, mehreren Kitas, dem Feuerwehrhaus und der Wasseraufbereitungsanlage errichtet. Letztere konnte dadurch die Stromkosten um 1/3 senken und infolgedessen auch den Wasserpreis.
- Im Herbst 2023 wurde die PV-Anlage auf dem Rathaus (von 2000) um 42 kWp erweitert und ein notstromfähiger Batterie-Speicher installiert, um die Eigenstromversorgung zu steigern. Diese Anlage ist eine der ersten erneuerbaren Energieprojekte in der Gemeinde und deckt mittlerweile insgesamt 75 % (vorher 6-7 %) des Gesamtstrombedarfs des Rathauses.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Die klare Position und das Engagement der Verwaltung in Bezug zum Ausbau der PV-Anlagen hat eine starke Vorbildfunktion in der Gemeinde.
- Die Kommune kann ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und externen Energiequellen drastisch reduzieren und Treibhausgasemissionen verringern.
- Durch die dezentrale Energieerzeugung vor Ort werden Transportverluste minimiert.
- Durch die Eigennutzung der PV-Anlagen kann die Kommune ihre Stromkosten massiv reduzieren.
- Die Integration von Batteriespeichern und die ständige Erweiterung der PV-Anlagen zeigen die Bereitschaft zur Innovation und Nutzung moderner Technologien, um die Eigenstromversorgung zu steigern und die Netzauslastung zu reduzieren.
- Die Projekte tragen aktiv zur Sensibilisierung der Bevölkerung für erneuerbare Energien bei und dienen als Bildungsplattform für umweltbewusstes Handeln.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- "Eine Solaranlage auf dem Rathaus ist kein Hexenwerk" Zitat von Herrn Porsch - Bürgermeister von Speichersdorf.
- Wichtig ist es, loszulegen! Man muss die Pläne aktiv angehen und sich trauen diesen Weg einzuschlagen, auch wenn es zunächst nur ein kleiner Schritt ist. Nur zu planen und zu analysieren bringt keine Veränderung - das Machen ist entscheidend.
- Es muss nicht erst alles geplant und (über)analysiert werden.
- Hilfreich sind realistische Schritte und keine zu hohen Erwartungen. Ein Projekt nach dem anderen reicht aus.
- Wichtiger Hinweis: Diese Investitionen lohnen sich - auch monetär! Es ist nur eine Frage der Prioritätensetzung, um diese Projekte zu starten.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Der Gemeinderat steht von Anfang an absolut hinter dem Projekt und sieht die hohe Priorität des Ausbaus. Es wurde nicht zerredet.
- Alle involvierten Unternehmen kamen aus unmittelbarer Region und die Zusammenarbeit hat super funktioniert. Wir stärken somit auch den Regionalwirtschaftskreislauf.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Wir hätten auch schon 2-3 Jahre früher starten können. Es lohnt sich also loszulegen.