Bürgerbus
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Seit über 10 Jahren sind die Bürgerbusse in Langenlonsheim-Stromberg im Betrieb und dienen vor allem den Seniorinnen und Senioren im Alltag. Es ermöglicht ihnen die flexible und kostenlose Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Die Fahrgäste können den Bus für verschiedene Zwecke wie Einkaufen, Verwaltungsgänge, Arzt-, Bank- und Friseurbesuche und soziale Treffen nutzen. Ebenso hat der Bürgerbus während der COVID-19-Pandemie eine wichtige Rolle beim Transport von Menschen zum Impfzentrum gespielt.
Das Projekt wird von einem engagierten Team aus ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern sowie Telefonisten betreut. Sie organisieren die Fahrten individuell und holen die Fahrgäste zu Hause ab, um sie sicher und hilfsbereit zu ihren Zielen zu bringen, einschließlich der Beförderung von Rollatoren. Der Bürgerbus fördert die Mobilität, Unabhängigkeit und persönliche Freiheit älterer Menschen in der Verbandsgemeinde, die so wieder eigenständig ihren Tagesablauf gestalten können.
Die Buchung der Fahrten erfolgt über ein spezielles Telefonsystem, das an bestimmten Tagen zur Verfügung steht. Im Laufe der Jahre hat sich die Nutzung des Bürgerbusses stark gesteigert, von etwa 8 Fahrten pro Tag im Jahr 2012 auf durchschnittlich 20 Fahrten pro Tag, mit Spitzen von bis zu 32 Fahrten. Insgesamt wurden in den letzten 10 Jahren fast 15.000 Personen befördert und etwa 110.000 Kilometer zurückgelegt.
Das Projekt wird von der Langenlonsheimer Transportgesellschaft (LTG) finanziell unterstützt und ist zu einem wichtigen Angebot in der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg geworden. Die Bürgerinnen und Bürger schätzen den Service des Bürgerbusses sehr, und die Ehrenamtlichen sind stolz auf ihren Beitrag zur Mobilität und Lebensqualität älterer Menschen.
Mehrwerte – Was bringt's?
- Ältere Menschen, die möglicherweise keine eigenen Transportmöglichkeiten haben oder nicht mehr in der Lage sind, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, profitieren von einer verbesserten Mobilität. Sie können leichter zu wichtigen Zielen wie Arztpraxen, Einkaufsmöglichkeiten und sozialen Treffpunkten gelangen.
- Der Bürgerbus ermöglicht es älteren Menschen, ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu bewahren. Sie sind nicht mehr auf die Hilfe von Familienmitgliedern oder Freiwilligen angewiesen, um ihre täglichen Erledigungen zu machen.
- Der Bürgerbus fördert die soziale Teilhabe älterer Menschen, da er sie zu Veranstaltungen und Treffen mit anderen Menschen in der Gemeinschaft bringt. Dies trägt zur Bekämpfung von sozialer Isolation bei.
- Durch die Möglichkeit, bequem zu Arztterminen zu gelangen, wird die Gesundheitsvorsorge gefördert. Dies kann dazu beitragen, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Der Bürgerbus entlastet auch Angehörige älterer Menschen, die sich um deren Transport kümmern müssten. Angehörige können sicher sein, dass ihre Liebsten die notwendige Unterstützung erhalten, ohne dass sie selbst ständig fahren müssen.
- Der Bürgerbus fördert die umweltfreundliche Mobilität, da er älteren Menschen eine Alternative zum eigenen Auto bietet und so dazu beiträgt, den Verkehr und die Umweltbelastung zu reduzieren.
- Der Bürgerbus unterstützt ältere Menschen dabei, Geld zu sparen, da sie möglicherweise keine teuren Taxis oder andere Transportmittel nutzen müssen.
- Insgesamt trägt der Bürgerbus zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen bei, indem er ihnen ermöglicht, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre täglichen Bedürfnisse zu erfüllen.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Es ist wichtig, sich wertschätzend um die Ehrenamtlichen zu kümmern (Teambuilding, etc.)
- Mit den Ärzten, Apotheken, Einkaufszentren ist eine enge Kommunikation und Kooperation sehr hilfreich.
- Bei größeren Kommunen empfiehlt es sich, das Einsatzgebiet der Busse entsprechend aufzuteilen.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen ist intensiv und vertrauensvoll.
- Der ehrenamtliche Bürgerbusbeauftragte ist mittlerweile als Berater bundesweit in Kommunen unterwegs, um diese beim Aufbau von Bürgerbusangeboten zu unterstützen.
- Das durch die Stadtverwaltung entwickelte Routenoptimierungsprogramm ermöglicht einen effizienten Einsatz der Bürgerbusse.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Aktuell setzten wir Dieselfahrzeuge ein, die bis zu 250-300 km am Tag zurücklegen. Hier würden wir heute über e-Fahrzeuge nachdenken.