Hitzeaktionsplan erstellen
- Kurzbeschreibung und Kriterieneinordnung wurden von einem unabhängigen Experten vorgenommen. Die restlichen Inhalte wurden vom GovShare-Content-Team sorgfältig für Euch zusammengetragen.
- Bitte berücksichtigen: Wir treffen hier nur grobe und allgemeingültige Einstufungen, die von spezifischen Projektergebnissen abweichen können. Wir wollen eine erste Indikation geben. Praxisnäher sind oft die Erfahrungen aus den Beispielen unten.
- Die folgenden Inhalte wurden vom GovShare-Content-Team sorgfältig und mit hohem Recherche-Aufwand für Euch zusammengetragen.
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Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Im Zuge des Klimawandels werden Hitzewellen und Dürreperioden in Deutschland selbst mit erfolgreichem Klimaschutz immer häufiger auftreten. Extreme Hitze stellt eine große Gefahr für die Gesundheit dar und kann zu verschiedenen Hitze assoziierten Erkrankungen wie Hitzekrämpfe, Hitzeschlag und Hitzeerschöpfung führen. Auch die Natur, Landwirtschaft und Wirtschaft leiden unter den Temperaturveränderungen. Daher müssen Kommunen Maßnahmen ergreifen, um sich anzupassen und zu schützen.
Eine wichtige Grundlage und Teil der Anpassung an den Klimawandel ist das Erstellen eines Hitzeaktionsplans. Ziele eines Hitzeaktionsplans sind:
- Schutz der Bevölkerung und Prävention vor hitzebedingten Erkrankungen und Todesfällen
- Schutz der Städte und Natur
Der Plan sollte regional angepasst und auf die Bedürfnisse der Kommune abgestimmt sein. Wichtig sind zu Beginn entsprechende Analysen und Risikobewertungen. Es sollten bei der Erstellung drei Strategien beachtet werden: Strategie zur Risikokommunikation (Hilfesysteme und die Kommunikation an die Bevölkerung), Strategie für das Management von akuten Hitzeereignissen und Strategie für wirkungsvolle, langfristige Maßnahmen zum Schutz vor Hitzeextremen (z. B. durch Stadtbegrünung, Wasserflächen, Trinkwasserbrunnen, Entsiegeln, Beschattung von öffentlichen Plätzen etc.).
Besonders vulnerable Personengruppen sollten bei Akut-Maßnahmen in den Fokus gestellt werden. Darunter zählen:
- ältere Menschen, sowie chronisch Erkrankte, Beeinträchtigte oder Behinderte Menschen
- kleine Kinder, Säuglinge und schwangere Personen
- im Freien, körperlich arbeitende Personengruppen
- Menschen, die gerade keine Wohnung haben oder in Gemeinschaftsunterkünften leben
Der Hitze-Check von Deutschlands Städten betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung in den Städten, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe.
Mehrwerte für Kommunen – Was bringt’s?
- Der primäre Mehrwert liegt im Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger vor den gesundheitlichen Auswirkungen von extremer Hitze. Durch gezielte Maßnahmen können hitzebedingte Erkrankungen reduziert und die Vulnerabilität besonders gefährdeter Gruppen minimiert werden.
- Auch andere städtische Bereiche sind von einer zunehmenden Hitzebelastung betroffen: **Öffentliche Plätze **- wie Parks, Schwimmbäder - können sehr voll und schwieriger zu verwalten werden. **Städtische Infrastruktur **kann bei zu heißen Temperaturen zu Schaden kommen (z.B. im Asphalt). Die Arbeits-Produktivität in der Wirtschaft kann bei Hitze sinken und der **Energiebedarf **steigen, insbesondere in Bereichen, in denen Klimaanlagen eingesetzt werden. Ein Hitzeaktionsplan kann diesen Auswirkungen durch gezielte Maßnahmen begegnen.
Erfolgsfaktoren / Stolpersteine – Wie gelingt die Umsetzung?
- Es sollte eine Priorisierung von Maßnahmenerfolgen, damit die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zuerst erreicht werden.
- Maßnahmen sollten im Einklang mit den Klimaschutzzielen erstellt werden, um Auswirkungen auf weitere Klimaveränderungen zu vermeiden. Dabei sollten Andockmöglichkeiten von Hitzeschutzmaßnahmen an bereits geplante städtische Vorhaben identifiziert werden (z. B. bei Sanierungen von Schulen & Kitas Hitzeschutz-Kriterien integrieren).
- Oft werden Risiken, die von Hitze ausgehen, von der Bevölkerung und Entscheidungstragenden in der Politik/Verwaltung unterschätzt, was die Entwicklung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen beeinträchtigt.
- Ein effektiver Hitzeaktionsplan erfordert die enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure (Bürger:innen, Bereiche Gesundheit, Umwelt, Soziales, Stadtplanung und Bevölkerungsschutz). Die Zuständigkeiten müssen klar festgelegt werden.
- Für die zuständigen Ansprechpartner sollten Weiterbildungen angeboten und in Workshops ein intensiver Austausch gefördert werden.
- Die finanziellen Ressourcen und personellen Kapazitäten sollten gesichert sein.
- Kommunen können bei der Erstellung viel voneinander lernen, hilfreich ist eine Vernetzung mit anderen Kommunen.
- Das Erstellen und Umsetzten eines Hitzeaktionsplans sollte durch einen Beschluss geschützt sein.
Ausprägungsformen
Handlungsfelder:
- Gesundheit (Menschliche Gesundheit)
- Land (Biologische Vielfalt, Boden, Landwirtschaft, Wald- und Forstwirtschaft)
- Stadtbegrünung
- Wasser (Fischerei, Küsten- und Meeresschutz, Wasserhaushalt/Wasserwirtschaft)
- Infrastruktur (Bauwesen, Energiewirtschaft, Verkehr/Verkehrsinfrastruktur)
- Wirtschaft (Industrie und Gewerbe, Tourismuswirtschaft)
Zeithorizont der Maßnahme:
- Kurzfristige Maßnahmen: sind besonders im Sommer relevant. Sie sollen schnell umgesetzt werden und an Hitzetagen wirksam sein.
- Mittelfristige Maßnahmen: erfordern längere Vorbereitungszeiten, es sind mehr Akteure beteiligt und der Nutzen erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.
- Langfristige Maßnahmen: erfordern große Vorbereitungszeit und es müssen besonders viele Akteure einbezogen werden.
Kostentreiber
- Klimatische und geografische Grundvoraussetzungen
- Umfang und zeitlicher Horizont des Hitzeaktionsplans