Radschnellweg Böblingen-Sindelfingen nach Stuttgart
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Baden-Württembergs erste, knapp 8 km lange Radschnellverbindung (RSV) führt durch ein bewaldetes Gebiet zwischen den Mittelzentren Böblingen und Sindelfingen und der Landeshauptstadt Stuttgart. Die RSV verbindet die jeweils städtischen Radwegenetze miteinander und sorgt für eine verbesserte Radverkehrserschließung von Wohn- und Gewerbestandorten.
Radschnellwege sind qualitativ hochwertige, direkt geführte und leistungsstarke Radverkehrsverbindungen zwischen Kreisen und Kommunen, die mind. 5 km Länge haben und einen starken Alltagsradverkehr aufweisen. Der Radschnellweg hat zurzeit eine Länge von 8 km und soll um weitere Streckenabschnitte erweitert werden (Böblingen-Ehningen wurde 2020 eröffnet).
Die hochbelastete Pendlerstrecke soll eine Verkehrsverlagerung vom Auto zum Fahrrad begünstigen und zur Verringerung des alltäglichen Staus, sowie des CO₂ Ausstoßes beitragen. Die acht Kilometer lange Strecke zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart ist eine schnelle und schöne Route für Pendler, aber auch für alle anderen Radfahrerinnen und Radfahrer, um ohne Stress und Stau unterwegs zu sein.
Um die Sicherheit der Strecke zu gewährleisten, wurde zusätzlich eine durchgehende Beleuchtung installiert. Die innovative Beleuchtung schaltet sich dynamisch mittels Bewegungssensoren je nach Bedarf ein und aus, das führt zur Reduktion der Lichtemissionen und des Strombedarfs.
Weitere Informationen:
- siehe Anhänge
- Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Mehrwerte – Was bringt's?
- Der Ausbau der Fahrradverbindungen ist ein wichtiger Meilenstein zu einer umweltschonenden Mobilität in der Region Stuttgart.
- Es bietet somit eine gute Alternative zum Auto und kann dessen Nutzung verringern.
- Der Ausbau der Radstrecke sensibilisiert zum Fahrradfahren und fungiert als Werbung für alternative Mobilität.
Umsetzung – Tipps für andere Kommunen
- Es ist hilfreich, die politischen Entscheidungsträger auf lokaler Ebene (Kreistagsmitglieder) frühzeitig zu informieren und einzubinden (z.B. Exkursionen anzubieten).
- Die Träger für öffentliche Belange sollten ebenfalls frühzeitig informiert werden.
- Sobald eine gewisse Planungsgrundlage vorliegt, sollte die Öffentlichkeit informiert und an dem Prozess beteiligt werden. Lokale Befürworter wie z.B. der ADFC sollten eingebunden werden und können als Unterstützung dienen.
Erfahrungen – Was wurde gelernt?
Was lief besonders gut?
- Hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit auf fachlicher Ebene zwischen der Verwaltung Böblingen, Sindelfingen und dem Landkreis. Daher kann das Pilotprojekt als eine Gemeinschaftsleistung gesehen werden.
- Da bereits vorhandene Weginfrastrukturen als Grundlage genutzt wurden, lagen die Baukosten pro Kilometer deutlich unter den vorgesehenen 500.000-1 Mio. €/km.
- Die Zusammenarbeit mit der Fördermittelstelle des Landes lief ebenfalls unkompliziert und schnell.
Was würdest Du rückblickend betrachtet anders machen?
- Die Thematik Beleuchtung hätte bereits zu Beginn des Projekts zwischen der Planungsbehörde des Landkreises und der Naturschutzbehörde detailliert besprochen werden sollen.
- Bereits zu Beginn hätten sehr spezifische naturschutzfachliche Untersuchungen zu Fledermausvorkommen beauftragt werden müssen. Das Fledermausvorkommen wurde zwar im Rahmen der "Standarduntersuchungen" bearbeitet, jedoch nicht in der Detailschärfe, die später von verschiedenen Seiten gefordert wurde. Dies ist jedoch notwendig, um die genauen Beleuchtungszeiträume (auch saisonabhängig) festlegen zu können und die negativen Auswirkungen auf die Fledermauspopulationen auszuschließen.