Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Im Kreis Mettmann sind in den letzten Jahrzehnten und zuletzt im Jahr 2021 wiederholt erhebliche Schäden durch lokale Starkregenereignisse aufgetreten. Vor dem Hintergrund des prognostizierten Klimawandels und der damit verbundenen Zunahme von Starkregenereignissen wurde erkannt, dass die Hochwassergefahr in Zukunft weiter steigen wird. Als Folge dessen wurde ein umfassender Leitfaden zur Starkregenvorsorge mit dem Titel Wassersensibel planen und bauen im Kreis Mettmann entwickelt. Mit Genehmigung der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln AöR) konnten zahlreiche Texte und Abbildungen für diesen Leitfaden aus deren Veröffentlichung übernommen werden.
Außergewöhnliche Niederschlagsereignisse können die Kapazität von Kanälen, Leitungen und Gewässern übersteigen und zu Überflutungen und erheblichen Schäden an Gebäuden führen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, setzen die Städte im Kreis Mettmann bereits heute auf eine kompetente Planung und einen gewissenhaften Betrieb ihrer Kanalnetze. Dazu gehören Maßnahmen wie die Schaffung von Regenrückhalteräumen und die regelmäßige Inspektion, Wartung und Instandsetzung.
Der Kreis Mettmann betreibt selbst keine öffentliche Kanalisation, diese Aufgabe obliegt den kreisangehörigen Städten. Dennoch ist dem Kreis bewusst, dass die Bewältigung von Starkregenereignissen nicht allein auf die öffentliche Kanalisation beschränkt werden kann. Eine vollständige Ableitung derartiger Wassermengen über die Kanalisation ist unrealistisch und finanziell nicht vertretbar. Die Herausforderung liegt nicht nur in der Überlastung der Kanalisation, sondern auch in den bei Starkregen überlasteten Dach- und Straßenabläufen. Selbst umfangreiche öffentliche Vorsorgemaßnahmen können seltene und außergewöhnliche Regenereignisse nicht allein bewältigen.
Deshalb ist es wichtig, dass Planer:innen und Menschen mit Bauvorhaben frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre Gebäude vor Überflutungsschäden zu schützen. Der Leitfaden gibt Hauseigentümer:innen, Bauwilligen und Planer:innen praktische Hinweise für eine wassersensible Grundstücks- und Gebäudeplanung. Dabei werden verschiedene Gefahrenquellen von oberflächlichen Starkregenereignissen über Rückstau aus der Kanalisation bis hin zu Beeinträchtigungen durch Sickerwasser berücksichtigt.